Mobilitätskonzept
In Zukunft auf ein eigenes Auto verzichten? Für manche Bewohnerinnen und Bewohner in der Lincoln-Siedlung durchaus denkbar und teilweise auch schon Realität. Weniger Privat-Pkws, dafür aber mehr Aufenthalts- und Lebensqualität und mehr alternative Mobilitätsangebote, die den Umstieg auf nachhaltige Verkehrsmittel erleichtern und einen Pkw überflüssig machen können – das ist die Vision für das neue, verkehrsberuhigte Wohnquartier in der Lincoln-Siedlung. Mithilfe eines innovativen Mobilitätskonzepts soll diese Vision in den kommenden Jahren realisiert werden. Verantwortlich für die Konzeptentwicklung und -umsetzung ist federführend das Mobilitätsamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
Pull: Attraktivitätssteigerung für Verkehrsmittel des Umweltverbundes
Das Mobilitätskonzept ist nach dem Push & Pull-Prinzip erarbeitet. Das bedeutet, dass einerseits restriktive Push-Maßnahmen umgesetzt werden, wie beispielsweise die zentrale Stellplatzvergabe oder die Parkraumbewirtschaftung. Andererseits werden auch Pull-Maßnahmen etabliert, mit denen eine Attraktivitätssteigerung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes einhergeht, wie zum Beispiel die Bereitstellung alternativer Mobilitätsangebote oder Fahrtguthaben zur Nutzung der alternativen Verkehrsmittel.
Insgesamt lassen sich die zentralen Aspekte des Mobilitätskonzepts in fünf wesentliche Bausteine einordnen, die in der nachfolgenden Grafik dargestellt werden. Die Bausteine werden sukzessiv in dem neuen Quartier implementiert.
Als Mobilitätsalternativen stehen den Bewohnerinnen und Bewohnern u. a. Carsharing-Angebote, das eCarpooling „mein lincolnmobil“ (exklusiv für die Anwohnenden), der On-Demand-Shuttle „HeinerLiner“ sowie Bikesharing und E-Lastenrad-Verleihsysteme zur Verfügung. Darüber hinaus umfasst das Mobilitätskonzept u. a. den Ausbau von Rad- und Fußwegen, eine verkehrsberuhigende Gestaltung der Quartiersstraßen und eine gute Anbindung an den ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) durch zwei Haltestellen.
Das Mobilitätskonzept der Lincoln-Siedlung wurde in den letzten Jahren mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Verkehrsplanungspreis 2018 der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL) und im Jahr 2019 mit dem Deutschen Mobilitätspreis des Bundesministeriums für die digitale Infrastruktur und Verkehr. Darüber hinaus gind die Wissenschaftsstadt Darmstadt im Jahr 2019 bei dem Wettbewerb „Klima-Kommune-Hessen“ als Preisträgerin hervor.
Zuletzt war die Wissenschaftsstadt Darmstadt Preisträger beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2022“, der vom Deutschen Institut für Urbanistik in Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz durchgeführt wurde. Die Preisgelder werden unmittelbar in die weitere Entwicklung des Quartiers einfließen.
Broschüren-Trio zur Mobilität
Gleich drei Broschüren informieren über Mobilitätskonzept und -angebot der Lincoln-Siedlung. Vom handlichen Flyer bis zur umfangreichen Hintergrundinformation rund um das Mobilitätskonzept ist alles dabei.
Die Broschüre „lincolnmobil – nutze Deine Möglichkeiten“ bietet neben Wissenswertem rund um die unterschiedlichen Mobilitätsangebote in der Siedlung auch jede Menge Geschichten über die Mobiltät in Darmstadt, jetzt und in der Zukunft.
Das Faltblatt „lincolnmobil“ wiederum bietet auf zwölf Seiten kurz und knapp von „B“ wie „Bike“ über „M“ wie MobiCheck bis „S“ wie Stellplätze Informationen und anhand einer Karte wird gezeigt, wie viele Minuten es mit dem Fahrrad von Lincoln aus zu den wichtigsten Institutionen in Darmstadt (Schulen, Vereine, Stadion, Sehenswürdigkeiten) braucht.
Die dritte Broschüre „lincolnsiedlung – Mobilitätskonzept“ wendet sich an alle, die mehr über das innovative, mit dem deutschen Verkehrsplanungspreis 2018 ausgezeichnete Mobilitätskonzept von der Planung bis zur Umsetzung sowie Lincoln als Modellquartier wissen möchten.
Im Evaluierungsbericht über den Zeitraum 2017 bis 2022 findet man viele Details über Planung und Nutzung der Mobilitätsoptionen.
Weitere Informationen zum Mobilitätskonzept der Lincoln-Siedlung gibt es auf der Webseite des Wissenschaftsstadt Darmstadt. Mehr über den aktuellen Stand des Projektes erfährt man auf der Seite des Förderprojektes.