Bürger*innensaal heißt nun Rosa-Parks-Saal

Bisher wurde immer Bürger*innensaal geschrieben, wenn der große Veranstaltungsraum in der Mahalia-Jackson-Str. 1C gemeint war. Es war jedoch von Anfang an klar, dass der Raum einen besseren Namen braucht.

Bei der offiziellen Eröffnung des Raums am 03. Mai dieses Jahres startete deshalb der Namenswettbewerb für den Raum. Alle waren aufgerufen Namensvorschläge einzureichen. Zudem wurde ein Gremium gebildet mit Vertreter*innen der Bewohnerschaft, der Initiativen, des Quartiermanagements, der bauverein AG sowie der Stadt. Anfang Juni hat dieses Gremium aus den Vorschlägen den Namen des Raums ausgesucht – und dann nicht weiterverraten. Erst am Sommerfest verkündete Bürgermeisterin Barbara Akdeniz den Namen des Raums offiziell:

Der Bürger*innensaal heißt nun Rosa-Parks-Saal.

Rosa Parks war eine amerikanische Bürgerrechtlerin und Afroamerikanerin, die sich dafür einsetzte, das Leben der farbigen Menschen in den USA zu verändern und die Rassentrennung aufzuheben.

Durch die gesetzlich festgeschriebene Rassentrennung hatten die schwarzen Einwohner der USA bis in die 1960er Jahre weniger Rechte als die weißen. Es gab getrennte Schulen und Toiletten. Sie durften nicht die gleichen Berufe ausüben. In Bussen und Straßenbahnen gab es vorne einen Bereich nur für Weiße. In der Mitte durfen auch Schwarze sitzen, aber sobald sich ein weißer Passagier in eine Reihe setzen wollte, mussten alle Farbigen in der ganzen Reihe aufstehen.

Als am 01.12.1955 ein weißer Fahrgast die Räumung einer Reihe verlangte, weigerte sich Rosa Parks ihren Sitzplatz frei zu machen, Die Polizei wurde gerufen und sie wurde direkt verhaftet, am Abend aber wieder freigelassen. Ein paar Tage darauf wurde sie vor Gericht zu $ 10 Strafe und $4 Gerichtskosten verurteilt.

Diese Aktion löste den Montgomery Bus Boykott aus. Über ein Jahr lang mieden die farbigen Menschen aus Montgomery den Bus und gingen zu Fuß oder organisieren Fahrgemeinschaften. Den Busunternehmen entgingen damit ein Großteil der Fahrgelder, da Farbige üblicherweise einen Großteil der Fahrgäste stellten. Der Druck dieser Aktion war so groß, dass der Oberste Gerichtshof der USA Ende 1956 die Rassentrennung in den Bussen in Montgomery aufhob.

Rosa Parks wird auch als Mutter der Bürgerrechtsbewegung („Civil Rights Movement“) bezeichnet. In vielen amerikanischen Städten kämpften farbige Menschen für ihre Rechte. Erst 1964 wurde der Civil Rights Act erlassen, der jegliche Rassendiskriminierung verbot. Dabei war die Rassentrennung in Schulen, Geschäften und öffentlichen Räumen explizit eingeschlossen.

Wir freuen uns, mit dem Rosa-Parks-Saalneuen Namen des Bürgerinnen*saals an diese Frau zu gedenken.

Nach oben scrollen